Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Weinbau in unserer Region aus? Das war das Thema einer von der SPD Erlenbach-Mechenhard-Streit organisierten Weinbergs-Exkursion am Erlenbacher Hochberg am Dienstag, 29. September 2020.
Der SPD-Ortsverein hatte hierzu die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner, Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, sowie ihren Münchener Kollegen Florian von Brunn, Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Umwelt und Verbraucherschutz, eingeladen. Die Delegation der Erlenbacher SPD um Ortsvorsitzende Helga Raab-Wasse und den Vorsitzenden der Stadtratsfraktion Benjamin Bohlender wurde fachkundig begleitet von Jungwinzerin Verena Waigand-Sacher und Wengertschütz Erich Becker. Die beiden Experten erläuterten bei einem Rundgang durch die Weinberge die Besonderheiten der Terrassensteillagen und die damit verbundenen Herausforderungen zum Erhalt dieser einmaligen Kulturlandschaft.
Der Umbau der Weinberge ist eine der großen Aufgaben in den kommenden Jahren für die heimischen Winzer. Einige der Rebsorten, wie Silvaner, Kerner, Cabernet, Weißburgunder und Spätburgunder, kommen mit den warmen Temperaturen wie in den letzten heißen Sommern gut zurecht und werden deshalb auch künftig in den Erlenbacher Steillagen angebaut. Andere traditionelle Sorten, wie Portugieser oder Müller-Thurgau, wird es dort in den kommenden 15 Jahren eher nicht mehr geben, da sie die zunehmende Hitze und Trockenheit nicht vertragen.
Einen tollen Rundumblick in die Buntsandsteinhänge und die von der Sonne verwöhnte Flusslandschaft des Mains gab es beim Zwischenstopp am Terroir f-Pavillon am Fränkischen Rotweinwanderweg. Von dort konnten Martina Fehlner, Florian von Brunn, Helga Raab-Wasse, Benjamin Bohlender, Erich Becker, Verena Waigand-Sacher und die weiteren Exkursionsteilnehmer die herrliche Aussicht genießen.
Im Anschluss veranstaltete die Erlenbacher SPD in der Kino Passage einen Filmabend mit Publikumsgespräch. Dort wurde der Dokumentarfilm "Immer noch eine unbequeme Wahrheit – Unsere Zeit läuft" von Al Gore gezeigt, der eindringlich verdeutlicht, dass der Klimawandel aktuell die größte Herausforderung der Menschheit bleibt, auch wenn das Thema durch „Corona“ etwas aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt worden ist.
Nach dem Film wurde mit den Gästen aus dem Bayerischen Landtag diskutiert, was der Klimawandel konkret für den Bayerischen Untermain bedeutet und was im Bund, im Freistaat und auf regionaler Ebene getan werden kann und muss. Martina Fehlner erklärte, dass der Bayerische Untermain eine der trockensten Regionen Bayerns sei. Der Klimawandel sei also nicht weit weg, sondern betreffe alle hier lebenden Menschen auch ganz unmittelbar. Themen waren u.a. die Energiegewinnung durch Solar- und Windkraft, der Waldumbau in klimatolerante Mischwälder, die Einrichtung von Naturwald-Flächen, der Umstieg auf Elektromobilität und der dringend notwendige Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs.